Montag, 9. August 2010

lvz kultur am 10.08.10: Ricarda Junge, Filmfestival Locarno und Times, They Are A Changing

Prominent auf den Kulturseiten eine der fantastischen Buchbesprechungen von Janina Fleischer: Heute über Ricarda Junges Roman "Die komische Frau", eine moderne Geistergeschichte . Die 29-jährige, aus dem Westen stammende Journalistin Lena lebt mit ihrem Sohn allein in der Nähe der Berliner Karl-Marx-Allee, einer Straße, in der zu wohnen zu DDR-Zeiten scheinbar wirklich Überzeugten vorbehalten blieb. Mit "faszinierender Leichtigkeit" und "im Rhythmus knapper Sätze" läßt die Autorin Lena von den Dämonen der alten Zeit heimsuchen, bis sie Angst und Ratlosigkeit nicht mehr verlassen. Ein Roman über die "Ängste unserer Zeit" und die Schwierigkeiten loszulassen oder anzukommen.
Halbzeitbilanz des Internationalen Filmfestivals in Locarno. Peter Claus ist begeistert. Die "Magie des Kinos" (so Hollywood-Star John C. Reilly) würde aufleuchten, die Atmosphäre sei begeisternd (siehe auch 07.08.). Dazu die Filme erstklassig, die Schauspieler herausragend (z.B. Eva Green in Benedikt Fliegaufs Science-Fiction "Womb"), das Publikum ströme und sei - wie Claus - begeistert.
In der Reihe "Songs, die mein Leben prägten", schreibt Kabarettist Bernd-Lutz Lange über seine erste "West-Platte", Bob Dylans "The Times, They Are A Changing", und über die Hoffnung der Sechziger Jahre , dass sich in der DDR etwas gesellschaftlich verändern möge. 1968 reiste Lange nach Prag und hörte auf der Karlsbrücke denselben Song zur Gitarre, gesungen von jungen Menschen aus verschiedenen Ländern. Doch die Aufbruchsstimmung wurde bekanntlich jäh zerstört, sowjetische Panzer beendeten den kurzen "Frühling". Bis sich die Zeiten 1989 wirklich änderten. Heute, 20 jahre später, so Lange, "wäre es nicht schlecht, wenn sich wieder so manches ändern würde".

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